Ein absolutes Highlight in Nesselwang: Die Reiterspiele zogen am Feiertag am
Donnerstag rund 2.000 Zuschauer in ihren Bann.
Festzug, Geschicklichkeits-Parcours, Quadrille, Grasskiing und
gerittene Märchenaufführung -
da war was los!
Eigentlich musste man am Donnerstag nicht den Hinweisschildern zu
den 43. Nesselwanger Reiterspielen folgen.
Es genügte, auf die Straße zu schauen und den liegen gelassenen
Pferdeäpfeln zu folgen, die die Vierbeiner beim Festzug von der
Grundschule bis zum Reiterhof in Gschwend hinterlassen hatten.
Nach dem Gottesdienst und Segen für die Tiere durch Pfarrer Josef Hutzmann begannen
dort schon bald die Spiele.
Los ging es mit einem Geschicklichkeits-Parcours, den Kutschen und
Traktor-Oldies durchlaufen mussten. Kein Problem für die Kutscher.
Sehr wohl aber für die alten Bulldogs – natürlich zur Belustigung der gut 2.000 Zuschauer
rund herum.
Die Reihenfolge und der Ausfahrt aus den Hindernissen waren ihnen wohl nicht ganz klar
gewesen.
Respektvolle „Ahs“ und „Ohs“ waren dann bei der Holzarbeiter-Vorführung der
Kaltblüter aus Nah und Fern zu vernehmen:
Egal ob Ein- oder Zweispänner, war es schon beeindruckend, wie Menschen und große
Tiere zusammen arbeiten können.
Wie bei den Vorführungen werden auch im Alltag Haflinger wieder vermehrt zur schonenden Arbeit in den Wäldern eingesetzt.
Und obendrein sind sie auch noch schön anzusehen, die jungen Hengste, insbesondere die der Brüder Kotz aus Schwangau.
Leichter wurden die Vorführungen im Anschluss nicht, dafür aber das Gewicht der Pferde. Acht Warm- und Vollblüter, angeführt von
Bianca Meyer (Vorsitzende des Reitvereins Nesselwang) zeigten eine Quadrille, die anfangs durch das eine oder andere Pferd ein wenig
durch einander kam.
Ersatzpferde meistern ihre Aufgabe
Kein Wunder: Denn dass die Quadrille überhaupt stattfinden konnte,
war nicht zuletzt dem Organisationstalent von Miriam Miller zu
verdanken. „Ein Pferd ist krank geworden, dann auch noch ein weiterer Reiter“, erzählt sie.
Da hieß es, Ersatzpferde zu organisieren. Seit Sonntag standen zwei Ersatzpferde im Stall,
die hatten allerdings nur ein
Kurztraining bis zu den Reiterspielen absolvieren können.
Groß war die Begeisterung dann beim Grasskiiing.
„Man muss schon ein guter Ski-Fahrer sein“, stellte Moderator Martin Miller fest,
als eines der Pferde wiederholt das Hindernis verweigerte und der dahinter fahrende
Ski-Fahrer schnell reagierte, damit es nicht zum Unfall kommt.
Ein Fest für die ganze Familie
Das Wetter hielt indes nicht bis ganz zum Ende:
Als die gerittene Märchenaufführung begann, öffnete der Himmel alle Schleusen.
Die Zuschauer ließen sich aber kaum davon abschrecken,
hatten sie doch großteils mit Regenschirmen vorgesorgt Und so
waren die Reiterspiele dann einmal mehr nicht nur eine Freude
für alle Pferde-Narren, sondern vielmehr ein großes und schönes
Familienfest mit vielen Attraktionen und kulinarischen Genüssen.